Der erste Teil befasst sich unter dem Titel „Tage des Erwachens“ mit der jungen Nachkriegsgeneration und ihrem Versuch, am Wiederaufbau und am demokratischen Aufbruch in Frankfurt/Oder mitzuwirken. Doch allmählich wandelt sich der Anfangselan der jungen Menschen zur großen Enttäuschung, vor allem nach der Gründung der SED.
Jochen Stern wurde 1928 in Frankfurt/Oder geboren und wuchs dort auf. Nach dem Krieg wurde er Neulehrer und nahm Schauspielunterricht. 1946 trat er der Liberaldemokratischen Partei Deutschlands bei. Aufgrund seines Engagements für diese Partei wurde er 1947 vom sowjetischen Geheimdienst verhaftet und in Bautzen inhaftiert. Nach sieben Jahren Haft ging er in den Westen. Dort holte er in Göttingen das Abitur nach und studierte Jura. Seit 1957 arbeitet er als Schauspieler in Bonn und wirkt bei verschiedenen TV-Serien mit. Bekannt wurde er vor allem durch seine Rolle des „Koslowski“ in der Kultserie „Ein Herz und eine Seele“.
Im Roman „Die ewige Morgenröte“ verarbeitet Jochen Stern eigene Erlebnisse, die sich mit dem Schicksal vieler Altersgenossen jener Zeit kreuzen. Alle im Roman enthaltenen Geschehnisse sind authentisch, manche Personen sind teilweise fiktiv.
„Dass Jochen Stern an seinen ehemaligen Haftort zurückkehrt und hier mit dem Publikum über seine Erfahrungen ins Gespräch kommt, ist wichtig, denn Aufarbeitung braucht lokale Verankerungen. Dass das Bautzen-Komitee eine solche Lesung organisiert und Unterstützung beim Landesbeauftragten einholt, zeugt zudem von der engen Zusammenarbeit verschiedener Aufarbeitungsinstitutionen“, so der Sächsische Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Lutz Rathenow.
Die Lesung findet am 7. November 2017 in der Stadtbibliothek Bautzen, Schlossstraße 12, statt. Moderiert wird die Veranstaltung von Dr. Nancy Aris, der stellvertretenden Sächsischen Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.
Beginn ist 19:00 Uhr. Der Eintritt ist frei.