Publikationen

Die Landesbeauftragte gibt bei der Evangelischen Verlagsanstalt Leipzig eine eigene Buchreihe heraus. In den Publikationen werden Widerstand und politische Verfolgung in der kommunistischen Diktatur anhand konkreter Beispiele dargestellt. Herausragende Ereignisse und Einzelschicksale aus der Region, aber auch überregionale Aspekte der DDR-Geschichte werden in anschaulicher Weise für einen breiten Leserkreis aufbereitet.

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Wir suchen bisher unveröffentlichte Texte, die zum Themenspektrum der Landesbeauftragten passen. Uns interessieren Menschen und Lebenswege, regionale Perspektiven, an denen der Charakter der SED-Diktatur deutlich wird. Akademische Qualifizierungsarbeiten können wir dabei leider nicht berücksichtigen.

Für die Prüfung Ihres Angebots bitten wir Sie um ein aussagekräftiges Exposé inklusive einer Kurzbiographie auf maximal zwei DIN-A-Seiten. Bitte senden Sie die Unterlagen in elektronischer Form, bevorzugt als PDF, an Dr. Teresa Tammer. Unverlangt eingesandte Manuskripte können wir leider nicht zurückschicken. Bitte übermitteln Sie uns deshalb keine Originale oder Unterlagen, die Sie zurückbenötigen. Bei Interesse melden wir uns bei Ihnen.

Bautzen im Dazwischen

Bautzen im Dazwischen ist eine Stadtgeschichte der 1980er und 1990er Jahre aus persönlicher Sicht.

Das Buch von Bettina Renner basiert auf Interviews mit Menschen, die in den Umbruchsjahren viel bewegten und exzellente Beobachter waren: Initiatoren des Neuen Forums, Mitarbeiter des Deutsch-Sorbischen Theaters, ein Kirchenvorstand, ein Gefängnisleiter, eine Laborantin, eine Denkmalpflegerin, ein Steinmetz und andere. Zusammen offenbaren sie viel Neues und ergeben in ihrer verzahnten Zusammenstellung ein facettenreiches Bild des Alltags in jener Zeit.

Ein Buch, das Bautzen wie unter dem Brennglas zeigt.

Erwachsenwerden hinter Gittern. Als Teenager im DDR-Knast

Falk Mrázek ist 17 Jahre alt, als er sich am 14. September 1978 durch die Grenzabsperrung am Brandenburger Tor zwängt und sich mit erhobenen Händen langsam Richtung Westen vorwärtsbewegt. Mit dieser Aktion will er dem Familienausreiseantrag Nachdruck verleihen. Was folgt sind endlose Verhöre und ein Urteil zu 14 Monaten Haft. Er durchläuft verschiedene Gefängnisse. In Görlitz erlebt er seinen 18. Geburtstag. Schließlich landet er in Bitterfeld, wo er im Chemiekombinat unter unvorstellbaren Bedingungen an der Aluminium-Presse arbeiten muss. Der tägliche Kampf ums Überleben als „Ofenmann“ wird gekrönt von einer Brandkatastrophe, die man ihm in die Schuhe schiebt. Die Stasi erpresst ihn, bleierne Routine macht sich breit, doch irgendwann darf er ausreisen.

Falk Mrázek erzählt in diesem spannenden Buch eindrücklich davon, wie er als Teenager die DDR erlebte sowie Stasi und Gefängnis überstand, bis er endlich ein neues Leben beginnen konnte.

Als der Sozialismus aufs Dorf kam. Aufzeichnungen eines Bauern aus Birmenitz

Bodenreform und Kollektivierung veränderten in der Nachkriegszeit das ländliche Leben in Ostdeutschland grundlegend. Millionen Menschen waren von den Umwälzungen betroffen. Rudolf Wallrabe aus Birmenitz war einer von ihnen. Weil er sich weigerte, in die LPG einzutreten, wurde er mit subtilen Mitteln zur Aufgabe seines Hofes gezwungen. In den Westen geflohen, hielt er die erlebten Zumutungen in »Steinerts Geschichte« fest.

60 Jahre später stößt sein Neffe Wolfram Männel auf den Bericht und beschließt ihn zu veröffentlichen. Spannende Funde aus dem Familienarchiv, die Chronik des Großvaters und eine historische Einordnung ergänzen den in einem Zug geschriebenen Report. Entstanden ist ein Buch, das an einem konkreten Beispiel authentisch zeigt, wie Entscheidungen auf höchster politischer Ebene den Alltag auf dem Land umkrempelten.

 

Das lässt einen nicht mehr los. Opfer politischer Gewalt erinnern sich

An die Lagerhaft erinnert sich Else Thomas noch heute. Mit Papierrollen drehen die Frauen sich Locken. Trotz Lager wollen sie schön sein. Geschichten wie diese gibt es viele.

Über Jahre hinweg haben Mitarbeiter des Sächsischen Landesbeauftragten Interviews mit Menschen geführt, die Opfer politischer Gewalt wurden. Sie saßen in sowjetischen Speziallagern, wurden aus ihrer Heimat an der innerdeutschen Grenze ver­trieben, kamen wegen Flugblättern, Protestaktionen oder Fluchtversuchen hinter Gitter.

Aus den aufwändigen Befragungen destillierte Nancy Aris die Essenz. Entstanden sind daraus 32 Porträts, die ein facettenreiches Bild der DDR mit ihrer Vor- und Nachgeschichte zeichnen. So erschütternd die Schilderungen auch sind, so hoffnungsfroh stimmen kleine Zeichen der Mitmenschlichkeit, die es trotzdem gab. Zahl­reiche Fotos und Dokumente illustrieren die Berichte. Ein packendendes Zeitdokument!  

Mit Beiträgen über Margot Jann, Alexander Latotzky, Sabine Popp, Horst Krüger, Else Thomas, Harald Möller, Bernd Albani, Harald Bretschneider und anderen.

Dicke Luft: Zwischen Ruß und Revolte - Die unabhängige Umweltbewegung in der DDR

Dicke Luft in Bitterfeld, Schaum auf der Elbe, Tagebaukrater in der Lausitz, radioaktive Wismut-Halden: Weite Teile Sachsens waren einst in der DDR ökologisches Krisengebiet. Junge Menschen begannen deshalb über Zukunftsfragen öffentlich zu diskutieren. Das war Ende der siebziger Jahre. Es entstand eine alternative Szene, die spektakuläre Aktionen erdachte, Untergrundschriften druckte und erste Demonstrationen organisierte. Viele Mitstreiter wurden deshalb von der Stasi verfolgt und dadurch politisiert. Die unabhängige Umweltbewegung entwickelte sich so zu einem wichtigen Teil der Opposition und zu einer Säule der Demokratiebewegung im Herbst ’89.

Dieses Buch beleuchtet die Entstehung und Entwicklung der alternativen Umweltszene der DDR und ihre grenzüberschreitenden Impulse. Michael Beleites, einst selbst engagierter Umweltaktivist, stellt Aktionen und Akteure vor. Dazu hat er seltene Dokumente und Fotos seiner damaligen Mitstreiter zusammengetragen. Ein historisches und doch sehr aktuelles Buch.

Uran für die Sowjetunion

Jahrelang gab es in der Tschechoslowakei Arbeitslager, in denen politische Strafgefangene unter Lebensgefahr Uran für die Sowjetunion fördern mussten. Wie entstand dieses Lagersystem? Wie sah der Alltag der Häftlinge aus? Warum waren sie dort?

Der Historiker František Bártík gibt eine anschauliche Einführung in die Geschichte der Uranlager und der Schriftsteller František Šedivý schildert als ehemaliger Insasse in romanhafter Form seine eigenen Erlebnisse. Jahrelange Lagerhaft und entwürdigende Arbeit werden eindrücklich und sehr persönlich dargestellt.

Der nicht aufgibt

Christoph Wonneberger gilt als einer der Wegbereiter der Friedlichen Revolution. Er ist konsequent, mischt sich ein. Groß ist sein Drang nach Freiheit, Frieden und Gerechtigkeit. Als Pfarrer der Weinbergkirche in Dresden initiiert er den Sozialen Friedensdienst und begründet die Tradition der Friedensgebete. Von 1986 bis Ende Oktober 1989 ist er der Koordinator der Leipziger Friedensgebete in St. Nikolai.

Das Buch beschränkt sich nicht auf die politische Wirkung Wonnebergers, es zeigt den Menschen mit seinen Konflikten, den Mann der Kirche und die Auseinandersetzung mit ihr. Es gewährt Einblick in die Überwachung durch Stasi, die den Pfarrer nie ganz ausschalten konnte. Als 1989 das Ende der DDR besiegelt war, verlor der Mann des Wortes durch einen Hirnschlag seine Sprache. 25 Jahre danach erzählt er dem Autor sein Leben.

In der Wahrheit leben

2011 verstarb Ludwig Mehlhorn. Der Dissident und Mittler zwischen den Kulturen hinterließ zahlreiche Schriften. Dieser Band versammelt Texte von und über ihn. Sie geben Einblick in sein Engagement in der Studentengemeinde in Freiberg und bei Aktion Sühnezeichen, erzählen von seinen Kontakten zur polnischen Opposition und seinem Wirken bei Demokratie Jetzt. Mehlhorn, der private Lesungen organisierte, oppositionelle Schriften verfasste oder aus Polen in die DDR schmuggelte, stand im Fokus der Staatssicherheit. Als Christ kämpfte er für eine Zivilgesellschaft. Die europäische Verständigung zwischen Ost und West war ihm wichtig. Verschiedene Autoren, Wegbegleiter und Freunde zeichnen den Lebensweg des Bürgerrechtlers nach.

Via Knast in den Westen

Auf dem Chemnitzer Kaßberg befand sich die größte Stasi-U-Haftanstalt der DDR. Hier wurde der Häftlingsfreikauf abgewickelt. Über 32.000 politische Häftlinge wurden an die Bundesrepublik verkauft und gelangten von hier in den Westen. Obwohl das Kaßberg-Gefängnis die Drehscheibe für diesen weltweit einzigartigen Mensche¬nhandel war, blieb der Ort in der historischen Forschung bislang völlig unbeachtet.

Der Band beschreibt nun erstmals die Geschichte des Haftortes. Nach der Einführung kommen vor allem Betroffene zu Wort. Porträts, Briefe und literarische Essays zeigen persönliche Hafterfahrungen. Andere Beiträge befassen sich mit der Akten-Überlieferung zum Kaßberg, fragen nach der Anwerbung von IMs unter den Freigekauften und diskutieren die Zukunft des ehemaligen Haftortes. Das Buch enthält viele bislang unveröffentlichte Fotos und Dokumente.

Leipzig 1968

Drei Wochen nach Sprengung der Leipziger Universitätskirche entrollt sich in der Kongresshalle Leipzig vor Ministern und Westmedien ein Transparent mit dem Umriss der Kirche und den Worten »WIR FORDERN WIEDERAUFBAU!«. Zwei der Akteure flüchten darauf mit dem Faltboot übers Schwarze Meer. Erst 1970 gerät ein Beteiligter der Aktion ins Fadenkreuz der Stasi. Es folgen mehrjährige Ermittlungen, neue Verhaftungen und hohe Zuchthausstrafen. Der Maler des Plakates bleibt bis zu seiner Flucht 1978 unentdeckt.

Stefan Welzk blickt auf die Protestaktion zurück. Er erzählt von der »subversiven« Subkultur unter Leipziger Studenten, von Idee und Ablauf der Aktion und vom Schicksal der Verhafteten und Geflüchteten. Er zeigt eindrücklich, wie unterschiedlich die Lebenswege in Ost und West verliefen. Ernüchternd sind seine Erfahrungen im politischen Establishment der Nachwendezeit.

Sonderbände zur Friedlichen Revolution und Deutschen Einheit

Helden der Friedlichen Revolution

Thomas Mayer, Chefreporter der Leipziger Volkszeitung, hält schon fast vergessene Geschichten von Menschen fest, die zu den Wegbereitern der Friedlichen Revolution gehörten.

Unter Ihnen Christoph Wonneberger, der Koordinator der Leipziger Friedensgebete, Jochen Läßig, der aufmüpfig Gitarre spielte, Gisela Kallenbach, eine Umweltschützerin mit Mut und Ideen, Gesine Oltmanns, die ihren Ausreiseantrag zurückzog und demonstrierte, Katrin Hattenhauer, die am 9. Oktober 1989 im Gefängnis saß, Edgar Dusdal, einer der sieben Sprecher des Leipziger Neuen Forums, Jürgen Tallig, der Perestroika-Losungen in den Fußgängertunnel malte, Ernst Demele, der illegal ein ZDF-Team durch Leipzig führte, Uwe Schwabe, dessen eigene Stasiakte heute im Dienstregal steht, ebenso wie Thomas Rudolph, Brigitte Moritz, Rolf-Michael Turek, Michael Arnold, Rainer Müller, Friedel Fischer, Roland Quester, Kathrin Walther und Petra Lux.

Helden der Deutschen Einheit

In Anlehnung an die »Helden der Friedlichen Revolution« stellt Thomas Mayer, Chefreporter der Leipziger Volkszeitung, in 20 Porträtgeschichten Menschen aus Sachsen vor, die durch ihr besonderes Engagement zu Wegbereitern der Einheit wurden.

Zu ihnen zählt der ehemalige DDR-Dissident, spätere sächsische Minister und heutige CDU-Bundestagsabgeordnete Arnold Vaatz, der die Gründung des Freistaates Sachsen maßgeblich mitorganisierte. Oder auch Dietrich Kelterer aus Plauen, der wegen »Partei-Lästerung« sein Architekturstudium abbrechen musste, 1990 in die Politik ging und schließlich Kulturamtsleiter in Plauen wurde. Porträtiert wird ebenso Regina Schild, die 1990 im Bürgerkomitee war und seit fast 20 Jahren die Beauftragte für die Stasiunterlagen in Leipzig ist. Der Band wird durch wichtige und interessante Zeitdokumente ergänzt.

Aufrecht im Gegenwind

Der Autor Sebastian Pflugbeil versammelt in seinem Buch Erfahrungen von Kindern der 89er, die die Zeit vor und nach dem Umbruch 1989 aus ihrem ganz persönlichen Blickwinkel schildern.

Wie sind sie mit dem politischen Druck in der Schule umgegangen, haben sie verstanden, weshalb ihre Eltern sich dem Staat entzogen und im Herbst ’89 an die Öffentlichkeit gingen? Wie erlebten sie den Umbruch, die Treffen der Bürgerrechtler in ihren Wohnungen? Was haben sie von den Aktivitäten der Stasi mitbekommen? Die 25 sehr individuellen Porträts eröffnen eine überraschend neue Perspektive auf die Friedliche Revolution und ihre Vorgeschichte.

Das sozialistische Dorf

Bodenreform und Kollektivierung zerstörten auf dem Gebiet der DDR die traditionellen bäuerlichen Strukturen. Ohne Rücksicht auf die Erfordernisse der Nachkriegszeit richtete die KPD/SED ihre Politik allein an ideologischen Maßgaben aus. Sie schreckte nicht vor Enteignungen und Vertreibungen zurück und nahm Nahrungsknappheit in Kauf.

Jens Schöne zeichnet die schrittweise Umgestaltung zum sozialistischen Dorf nach und macht so eine Entwicklung sichtbar, die bis heute nachwirkt. Ein bewegendes Buch für alle, die mehr über die Folgen der kommunistischen Diktatur für den ländlichen Raum wissen wollen.

Der Tag, der Deutschland veränderte

Martin Jankowski dokumentiert den ereignisgeschichtlichen Hintergrund des 9. Oktobers 1989, der als Wendepunkt der Friedlichen Revolution gilt. An jenem Tag gingen in Leipzig 70 000 Menschen auf die Straße, obwohl mit Waffengewalt gedroht wurde. Das SED-Regime musste nachgeben.

Der Autor Martin Jankowski war damals selbst Mitglied oppositioneller Gruppen in Leipzig und aktiv an der Vorbereitung des Friedensgebetes in der Nikolaikirche beteiligt. Durch die Verbindung der Zeitzeugen-Perspektive und rückschauender Analyse der historischen Fakten gelangt er zu neuen und interessanten Interpretationen.

Druckstellen

Jürgen Gottschalk, ein Vertreter der Dresdner Mail-Art-Szene, beschreibt das Dresden der 70er und 80er Jahre aus dem Blickwinkel eines Unangepassten. Mit Witz und politischem Hintersinn organisierte er Projekte, die über die DDR hinaus beachtet wurden. Doch dies brachte den Künstler auch ins Visier der Stasi.

Jürgen Gottschalk zeigt, wie die Stasi die gesamte Gruppe überwachte und sein Leben systematisch zerstörte. Kontrastiert werden seine Schilderungen durch Auszüge einer Diplomarbeit des für ihn zuständigen Stasi-Hauptmanns. Diese Stasistudie entlarvt das inhumane Menschenbild der Staatssicherheit.

Hingerichtet in Moskau

Das Buch dokumentiert ein in der DDR vehement verschwiegenes Thema: zwischen 1950 und 1953 wurden 927 Deutsche von östlichen Geheimdiensten verhaftet, von sowjetischen Militärtribunalen in der DDR zum Tode verurteilt und in Moskau hingerichtet.

Über Jahrzehnte versuchten die Geheimdienste, dies zu vertuschen. Erst ein internationales Forschungsprojekt erforschte die Schicksale und legte die Akten offen. Ein Viertel der Erschossenen stammte aus Sachsen. In dieser Publikation wurden die Hintergründe ihrer Verhaftung und ihres Todes dokumentiert.

Die Reisekader

Nichts prägte die DDR mehr als ihre Grenzen. Für Dienstreisen in den Westen galt ein strenges Auswahlverfahren, das den Kreis der Begünstigten festlegte: die »Reisekader«. Sie waren eine privilegierte Minderheit.

Jens Niederhut stellt an Fallbeispielen die Funktionsweise des Reisekadersystems dar. Dabei analysiert er die Auswahl und Schulung der Reisekader, ihre Bedeutung in Forschung und Wirtschaft und die Rolle der Stasi. Er zeigt, wie das »Reisekadersystem« der Kontrolle und Disziplinierung der gesamten wissenschaftlich wirtschaftlichen Elite der DDR diente.

Die Schwarzenberg-Utopie

Lenore Lobeck beschreibt die Nachkriegszeit im unbesetzt gebliebenen Schwarzenberg und die Überlieferung der historischen Ereignisse.

Die Autorin stellt verschiedene Legenden und deren Hintergrund vor. Im Mittelpunkt steht die historische Rekonstruktion des damaligen Geschehens, das dem in der DDR propagierten Geschichtsbild gegenübergestellt wird. Die Analyse spannt den Bogen von den 20er Jahren bis zu den 50er Jahren. Dadurch verdeutlicht die Autorin, dass die Schwarzenberger Konflikte im Jahre 1945 bereits in der Zeit der Weimarer Republik begründet waren.

Panzer gegen die Freiheit

Regine Möbius lässt 15 Zeitzeugen des Volksaufstands vom 17. Juni 1953 zu Wort kommen, die rückblickend darüber berichten, wie sie die Ereignisse um den 17. Juni erlebten. Die authentischen Ereignisfotos erhöhen den dokumentarischen Wert der Zeitzeugenberichte. Eine spannende Mischung aus subjektivem Erleben und konkreter Zeitgeschichte.

Urteil: 130 Jahre Zuchthaus

Achim Beyer zeigt den Widerstand jugendlicher Schüler, die aus Protest gegen die ersten Scheinwahlen des SED-Staates Flugblätter in Werdau verteilten.

Er schildert ihre Beweggründe und analysiert anhand von Stasi- und SED-Dokumenten die Folgen, die sich für die Jugendlichen ergaben. Er selbst musste als einer der verurteilten Schüler fünfeinhalb Jahre in politischer Haft verbringen. Die Analyse des Gerichtsprozesses, in dem die »Werdauer Oberschüler« zu insgesamt 130 Jahren Zuchthaus verurteilt wurden, wird durch Erinnerungsberichte und Privatfotos abgerundet.