Begegnungstreffen der ehemaligen Hoheneckerinnen in Dresden

Begegnungstreffen der ehemaligen Hoheneckerinnen in Dresden

18/2018 Datum 31.05.2018

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Begegnungstreffen der ehemaligen Hoheneckerinnen in Dresden

Am Samstag, den 2. Juni 2018, kommt der Frauenkreis der ehemaligen Hoheneckerinnen e.V. zur Begegnung und zum Austausch untereinander in der sächsischen Landeshauptstadt zusammen. Alljährlich trifft sich der Kreis, um den vom Kommunismus verfolgten Frauen zu gedenken. Hoheneck war das größte und bis Ende 1989 mit dem härtesten Regiment ausgestatte Frauengefängnis, in das die SED-Diktatur über die Jahrzehnte tausende Frauen und Mädchen aus politischen Gründen einsperrte und schikanierte.

Den Auftakt des Treffens am Samstag bildet ein Empfang im Dresdner Rathaus. Im Anschluss gestaltet Pfarrer Sebastian Feydt in der Frauenkirche Dresden eine Andacht für die ehemaligen Hoheneckerinnen. Maximilian Heidrich, Mitarbeiter des Sächsischen Landes-beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, begleitet die Frauen an diesem Tag.

Bereits am Vortag treffen sich die Zeitzeuginnen im sogenannten Schloss Hoheneck in Stollberg. Mit Schülerinnen und Schülern des Matthes-Enderlein-Gymnasiums Zwönitz möchten sie während einer Führung durch das ehemalige Zuchthaus ins Gespräch kommen. Die Begegnung der Frauen und ihre Zeitzeugenarbeit fördert der Sächsische Landesbeauftragte. „Die Erfahrungen und Schicksale der Hoheneckerinnen müssen weiterhin bewahrt und auch für die Zukunft wirksam werden – in der zukünftigen Gedenkstätte selbst, aber auch darüber hinaus“, so der Landesbeauftragte Lutz Rathenow.

Ein besonderes Augenmerk während des Gedenkens liegt dieses Jahr auf der am 6. Mai 2018 im Alter von 80 Jahren verstorbenen Journalistin, Chronistin und Zeitzeugin Frau Ellen Thiemann. Sie saß für zwei Jahre im Frauenzuchthaus, nachdem ihr eigener Ehemann die gemeinsamen Fluchtpläne 1972 der Stasi preisgegeben hatte. Seit ihrer Ausreise 1975 engagierte sich Ellen Thiemann leidenschaftlich für die Aufarbeitung der in Hoheneck begangenen Staatsverbrechen.

Mit Unterstützung des Landesbeauftragten übernimmt das Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. Ellen Thiemanns Nachlass und Forschungsarchiv, um das umfangreiche Material zu erschließen und danach für die künftige wissenschaftliche Forschungs- sowie Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit zur Verfügung zu stellen.

 

Pressekontakt:

Maximilian Heidrich, M.A.

Sachbearbeiter beim Landesbeauftragten

Unterer Kreuzweg 1 | 01097 Dresden

Tel.: +49 (0)351 493 3705 | Fax: +49 (0)351 451031 3709

Mail to: maximilian.heidrich@slt.sachsen.de | www.landtag.sachsen.de