Kongress „30 Jahre gelebte Einheit: Rückblick und Perspektiven“ in Plauen abgesagt

Kongress „30 Jahre gelebte Einheit: Rückblick und Perspektiven“ in Plauen abgesagt

5/2020 Datum 27.03.2020

Der für den Mai in Plauen geplante 24. Bundeskongress der Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur musste coronabedingt abgesagt werden.

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Auschnitt des Kongressflyers

Bei dieser jährlich stattfindenden Tagung kommen Verfolgtenverbände und Aufarbeitungsinitiativen aus dem gesamten Bundesgebiet zusammen, um über die Aufarbeitung von SED-Unrecht und Fragen der Erinnerungskultur zu sprechen. Es ist bundesweit die einzige Plattform, die den Betroffenenverbänden Gelegenheit gibt, sich direkt über ihre dringenden Probleme auszutauschen. Trotz des hohen Alters der Teilnehmer war auch dieses Jahr der Zuspruch groß. 150 Anmeldungen lagen zum Zeitpunkt der Absage bereits vor.

Das in Plauen geplante Treffen sollte im 30. Jahr der Wiedervereinigung vor allem auf die Rolle Plauens in der Friedlichen Revolution verweisen und das heutige Miteinander der Städte Plauen und Hof als Musterbeispiele gelebter Einheit näher vorstellen. Dafür war ein interessantes Programm mit lokalen Akteuren unterschiedlicher Generationen vorbereitet. Von politischer Seite erhielt das Treffen durch die zugesagte Teilnahme des sächsischen Ministerpräsidenten, Michael Kretschmer, und des Bundestagsvizes, Dr. Hans-Peter Friedrich, eine besondere Aufwertung.

Von den eingeladenen Teilnehmern wurde die Absage zwar mit Verständnis, aber mit großen Bedauern aufgenommen. So hieß es in einer Reaktion: „Gerade der persönliche Austausch untereinander war immer ein wichtiges Element, sich gegenseitig Mut und Zuversicht zusprechen zu können.“ Der Landesbeauftragte hat deshalb den Verbänden alternative Wege des Austauschs angeboten und hofft, dass diese genutzt werden. Auch wenn der 24. Bundeskongress ausfallen muss, so haben bereits die Vorbereitungen wichtige Impulse nach Plauen gebracht. Zugleich haben die angemeldeten Kongressteilnehmer mit der Absage Materialien erhalten, die auf die Stadt, ihre Geschichte und Gegenwart neugierig machen werden.

Der Sächsische Landesbeauftragte richtet den Blick nach vorne: so steht er in engem Kontakt mit Plauener Schulen und Vereinen, um kreative Lösungen als Ersatz für abgesagte Bildungsprojekte zu finden, Kooperationen fortzuführen und neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit auszuloten.

 

Pressekontakt:
Dr. Alexander O. Müller
Sachbearbeiter beim Landesbeauftragten
Unterer Kreuzweg 1 | 01097 Dresden
Tel.: +49 (0)351 493 3705 | Mail: alexander.mueller@slt.sachsen.de