Schulbeginn: Neue Bildungsangebote zur DDR-Geschichte

Schulbeginn: Neue Bildungsangebote zur DDR-Geschichte

17/2019 Datum 20.08.2019

Zum Schuljahresbeginn informiert der Sächsische Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur über seine Bildungsangebote zur DDR-Geschichte, die er für Berufsschulen, Oberschulen und Gymnasien des Freistaates Sachsen bereithält.

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Ausschnitt aus den Bildungsangeboten

Passend zum Rahmenlehrplan bietet er Vorträge, begleitende Filmgespräche, Workshops, eine Theaterperformance sowie zwei spannende Schülerprojekte an, die Einblicke in das politische System und den Lebensalltag in der DDR geben. Mit dem Kofferprojekt "Der Fall in der Tasche" können Schüler anhand authentischer Objekte und Dokumente viel über den Alltag Jugendlicher in der DDR lernen. Im Medienprojekt "Zwischen Wahrheit, Fiktion und Manipulation" vergleichen Schüler ost- und westdeutsche Zeitungen eines Tages zu verschiedenen Themen.

Einen anderen Ansatz bietet die Theaterperformance "Die Wahrheit besitzen wir: Macht und Ohnmacht im DDR-Alltag" mit den Schauspielern Regina Felber und Thomas Förster. Hier stolpern Schüler auf spielerische Art ins Thema "Leben in der DDR".

Auch das Planspiel zum Mauerschützenprozess mit dem Autor Roman Grafe folgt einem interessanten Ansatz: hier schlüpfen Schüler in die Rolle des Richters, Anwalts, Klägers und Angeklagten und erleben hautnah, wie Rechtstaatlichkeit funktioniert, aber auch mit welchen Schwierigkeiten sie zu kämpfen hat.

Immer wieder stellt sich die Frage, wie die Vergangenheit für Zukunftsfragen genutzt werden kann. Hierfür bieten wir begleitete Zeitzeugengespräche an. Sie widmen sich der Nachkriegssituation, dem Widerstand in der DDR und dem Wirken der Stasi. Dabei werden auch die Themen wie Flucht und Ausreise und politische Haft behandelt. Begleitend zu den Zeitzeugengesprächen können Schulen weiterführende Publikationen kostenfrei erhalten.

Lutz Rathenow: "Der DDR-Vergangenheit im Unterricht ein größeres Gewicht zu geben, Schülern die jüngere Geschichte verständlich näherzubringen und an aktuelle Fragen anzudocken, ist uns wichtig. Unsere Angebote nehmen Lebensbereiche und Menschen in den Blick, die sich bewusst dem staatlichen Zugriff entzogen oder widersetzten. Das sichtbar gemachte Spektrum zwischen Zustimmung, Anpassung und Widerstand ermöglicht einen differenzierten Blick auf die DDR."

Der Landesbeauftragte arbeitet eng mit anderen Trägern der politischen Bildung zusammen. So können Projekttage in Kooperation mit Gedenkstätten oder außerschulischen Lernorten angefragt werden. Neu ist, dass ab diesem Schuljahr das Sächsische Kultusministerium Klassenfahrten zu Erinnerungsorten des 20. Jahrhunderts finanziell fördert. Die Koordination übernimmt die Landesservicestelle "Lernorte des Erinnerns und Gedenkens".

Bei Interesse informieren wir gerne detaillierter über das Bildungsangebot des Landesbeauftragten.

 

Pressekontakt:

Maximilian Heidrich, M.A.

Unterer Kreuzweg 1 | 01097 Dresden

Tel.: +49 (0)351 493 3703 | Fax: +49 (0)351 451031 3709

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