Marko Martin, 1970 in Burgstädt bei Chemnitz geboren, ist bekannt für seine Romane, Erzählungen und Reiseberichte. Und als Reise ist auch sein neuestes Buch „Dissidentisches Denken“ überschrieben. Diese führt ihn zu den „Wortführern der Kritik an den Regimen und Ideologie“, zu den „geistigen Vorarbeitern“ des Jahres 1989 und „Zeitzeugen eines Zeitalters“. Marko Martin meint damit Intellektuelle aus Ost und West, Vertreter unterschiedlicher Generationen. Einige von ihnen traf er persönlich, anderen reiste Marko Martin anhand ihrer Arbeiten nach. Daraus entstanden 22 eindrucksvolle Porträts wie die des Dramatikers Pavel Kohout, einem Mitverfasser der Charta 77, des Literaturnobelpreisträgers Czeslaw Milosz, der sich unter dem Eindruck der Stalinisierung Polens 1951 in den Westen absetzte, sowie ein Porträt der Schriftstellerin Raissa Orlowa-Kopelew, die zusammen mit ihrem Mann Regimekritikern half, bis sie 1981 aus der Sowjetunion ausgebürgert wurde. Auch Václav Havel, Milan Kundera und Arthur Koestler lässt Marko Martin zu Wort kommen – ebenso den Schriftsteller Jürgen Fuchs. Gerade die persönliche Begegnung mit ihm wurde zur Grundlage seiner Beschäftigung mit dessen geistigen Vorgängern und somit zur Grundlage des Buches „Dissidentisches Denken“.
Die Buchvorstellung sowie das anschließende Gespräch werden vom Dresdner Schriftsteller Michael G. Fritz moderiert. Die Begrüßung übernimmt der Landesbeauftragte Lutz Rathenow, der Marko Martin schon länger kennt und schätzt: „In einer Zeit, in der viele Querdenker sein wollen, ist Marko Martin einer, der vorandenken möchte und die Welt neugierig erfahren will und der dies anschaulich formulieren kann. Ein wirklich spannendes Buch aus der vielleicht wichtigsten bundesdeutschen Buchreihe – der von Hans-Magnus Enzensberger begründeten 'Anderen Bibliothek'“.
Wann & Wo
Datum: Donnerstag, 09. Juli 2020
Ort: Erich Kästner Haus für Literatur, Antonstraße 1, 01097 Dresden
Beginn: 19:00 Uhr
Der Eintritt kostet 6 Euro, ermäßigt 4 Euro. Um Voranmeldung wird gebeten.
Pressekontakt:
Dr. Alexander O. Müller
Sachbearbeiter beim Landesbeauftragten
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