Erfolgreiche Eröffnung Sonderausstellung „Jugendwerkhof Königstein 1949-1955“

Erfolgreiche Eröffnung Sonderausstellung „Jugendwerkhof Königstein 1949-1955“

6/2019 Datum 09.04.2019

Gerade wurde auf der Festung Königstein eine unter großem Besucherinteresse präsentierte Sonderausstellung zum „Jugendwerkhof Königstein 1949-1955" eröffnet.

Noch bis zum 3. November 2019 wird die opulente und anschauliche Präsentation zu besichtigen sein. An der von der Museumspädagogin Dr. Maria Pretzschner kuratierten Ausstellung wirkten viele unterstützend mit. Zur Eröffnung sprachen neben der Geschäftsführerin Frau Dr. Taube auch Ingolf Notzke von der Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau und der Sächsische Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Lutz Rathenow. Das Thema des nach Staatsgründung der DDR auf Königstein eingerichteten Jugendwerkhofs wird mit zum Teil aufwendigen Objekten in das Geschehen 1945 und später eingebettet.

Von 1949 bis 1955 sollten in der traditionsreichen, sächsischen Festung schwer erziehbare oder straffällig gewordene Jugendliche durch straff organisierte Arbeit und Freizeit ganz im Sinne der Kollektiverziehung des sowjetischen Pädagogen Makarenko zu „sozialistischen Persönlichkeiten" umerzogen werden. 1955 wurde der Königsteiner Jugendwerkhof aufgrund des Drucks der Öffentlichkeit geschlossen. Diese wollte vor allem die attraktive Festung besuchen und besichtigen.

70 Jahre später versucht die multimediale Ausstellung durch Installationen, Fotos, Dokumente und Berichte von Zeitzeugen dem Besucher einen persönlichen Zugang zu vermitteln. Dabei bietet die Ausstellung natürlich auch einen Bezug zu Jugendwerkhöfen in der DDR generell. Den Sächsischen Landesbeauftragten interessiert, wie sich in der Darstellung dieses Jugendwerkhofes Repressions- und Alltagskultur vermischen. Wie wurde diese Einrichtung von Insassen und Außenstehenden wahrgenommen? "Wo ein Begriff den Gegenstand nicht genau genug fassen kann, da ist eine Ausstellung ein guter Weg, die Vergangenheit lebendiger, nachfühlbarer, verstehbarer werden zu lassen. Geschichte soll an authentischen Orten gezeigt werden und nicht nur in den Aufarbeitungsmetropolen Berlin und Leipzig", so der Landesbeauftragte.

Die beachtliche Resonanz schon zur Eröffnung und ein lebhaftes Medieninteresse zeigen, wie richtig die Entscheidung der Geschäftsführung war, sich auf dieses zunächst spröde anmutende und auch mit Befürchtungen besetzte Thema einzulassen und es mit Energie und Gestaltungsentschlossenheit anzugehen.

Sonderausstellung „Jugendwerkhof Königstein 1949-1955"

Zeitraum: 05. April bis 03. November 2019 ǀ 10 - 18 Uhr

Ort: Festung Königstein ǀ Magdalenenburg ǀ 2. OG

Altersempfehlung: ab 12 Jahren

 

Pressekontakt:

Maximilian Heidrich, M.A.

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