Im Rahmen der Reihe „Die Stadtbibliothek präsentiert“ liest Utz Rachowski aus seinen aktuellen Büchern „Die Lichter, die wir selbst entzünden“ und „Beide Sommer“. 1954 geboren, schrieb Utz Rachowski bereits in seiner Jugend Gedichte und Geschichten. Weil er die seiner Freunde Jürgen Fuchs, Reiner Kunze und Wolf Biermann weitergab, verhaftete die Staatssicherheit Utz Rachowski 1979. Wegen der Verbreitung verbotener Literatur und „staatsfeindlicher Hetze“ verurteilte ihn der SED-Staat zu 27 Monaten Gefängnis. Im November 1980 wurde er nach West-Berlin ausgebürgert, wo dann auch seine ersten Bücher ganz legal erscheinen konnten.
In seinem jüngsten Essayband „Die Lichter, die wir selbst entzünden“ reflektiert Utz Rachowski mit ruhiger, aber eindringlicher Stimme seine Haftzeit und vereint darin eine thematisch beeindruckende Vielfalt von Interviews, Reden und Portraits sowie Briefen, die er damals schrieb und die nun mit dem Band erstmals gedruckt vorliegen. Entlang der eigenen Biographie bewegen sich auch die Texte von „Beide Sommer“: zwei Erzählungen und drei Essays, in denen sich Utz Rachowski unter anderem eindrücklich mit der Verführbarkeit von Intellektuellen beschäftigt. Anhand der Geschichte eines kleinen Jungen und seiner Familie erzählt der Schriftsteller wie sich das Leben 1961 und 1968 mit dem Beginn des Mauerbaus und dem Ende des „Prager Frühlings“ änderte.
Die Lesung findet im Anschluss an die Bürgerberatung statt, die Utz Rachowski im Auftrag des Sächsischen Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur im Rathaus Lunzenau zu Fragen von Rehabilitierung, politisch motivierten Benachteiligungen oder ungeklärten Schicksalen in der DDR anbietet.
Wann & Wo
Datum: Donnerstag, 23. April 2020
Ort: Stadtverwaltung Lunzenau, Rathaus-Bürgersaal, Karl-Marx-Straße 1, 09328 Lunzenau
Beginn: 16:30 Uhr
Der Eintritt ist frei.
Pressekontakt:
Maximilian Heidrich, M.A.
Bürgerberatung und Politische Bildung,
Sachbearbeiter beim Landesbeauftragten
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