„Druckstellen – Die Zerstörung einer Dresdner Künstler-Biographie durch die Stasi“ erscheint in der nächsten Auflage

„Druckstellen – Die Zerstörung einer Dresdner Künstler-Biographie durch die Stasi“ erscheint in der nächsten Auflage

23/2019 Datum 15.11.2019

Die Post und die Kunst agieren meist unabhängig voneinander. Doch manchmal finden sie zusammen. Die Kunstform, kreative Gegenstände oder gestaltete Nachrichten zu verschicken, nennt sich „Mail-Art". Auch in der DDR gab es eine kreative Mail-Art-Szene. Dass viele ihrer Adressaten im Ausland lagen, weckte den Argwohn der DDR-Behörden.

Detailansicht öffnen: Auslage der Dresdner Buchhandlung “LeseZeichen”
Auslage der Dresdner Buchhandlung “LeseZeichen”

Jürgen Gottschalk war einer der zentralen Akteure der Mail-Art-Szene in Dresden. Anfang der 1980er Jahre startete er zusammen mit anderen Aktionen, die mit ihrem Witz und ihrem politischen Hintersinn über die DDR hinweg Beachtung fanden – und damit auch die Staatssicherheit auf den Plan riefen. Seinen Weg zur Kunst, einzelne Aktionen und seine Verfolgung beschreibt Gottschalk im Buch „Druckstellen" lebendig und span-nend.

Eine Auswahl verschiedener Mail-Art-Postkarten überzeugt genauso wie die Veröffentlichung der kompletten Diplomarbeit eines Offiziers der Staatssicherheit über den „Fall Gottschalk". In einem Interview mit Nancy Aris erfährt der Leser, wie die Verfolgung bis in die Gegenwart nachwirkt und wie sich Jürgen Gottschalk seiner Vergangenheit stellt. Sein Mitwirken im Theaterstück „Meine Akte und ich" an der Dresdner Bürgerbühne, seine Führungen in der „Gedenkstätte Bautzner Straße" und seine Zeitzeugengespräche in Schulen, oft begleitet von unserer Behörde, sind eindrückliche Beispiele. Abgerundet wird das Buch von einem Essay, in dem Gottschalk über seine Erfahrungen nachdenkt und fragt, wie die unverarbeitete DDR-Vergangenheit in die Gegenwart wirkt. Dabei ist Gottschalk hochaktuell: „Seinen kritischen Kopf hat er behalten. Und eigentlich ist es auch noch dieselbe Haltung, mit der er vor 40 Jahren seine Mailart-Kunst machte: sich nicht verbiegen, sich nicht von falschen Versprechungen einfangen lassen.", rezensiert Ralf Julke von der „Leipziger Internet Zeitung".

Der Verlag liefert gerade die 2. Auflage der in diesem Jahr erschienenen Neuausgabe aus.

 

Jürgen Gottschalk

„Druckstellen – Die Zerstörung einer Dresdner Künstler-Biographie durch die Stasi"

Die Reihe des Sächsischen Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

2. Auflage der überarbeiteten und erweiterten Ausgabe 2019 | 200 Seiten | 12 x 19 cm | zahlr. Abbildungen

Paperback | WGS 2557 | ISBN 978-3-374-05498-5

 

Pressekontakt:

Dr. Alexander O. Müller

Sachbearbeiter beim Landesbeauftragten

Unterer Kreuzweg 1 | 01097 Dresden

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