Sächsischer Landesbeauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur erinnert in Görlitz an den Volksaufstand vom 17. Juni 1953

Sächsischer Landesbeauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur erinnert in Görlitz an den Volksaufstand vom 17. Juni 1953

14/2019 Datum 14.06.2019

Der Volksaufstand vom 17. Juni war ein zentrales Ereignis der Widerstandsgeschichte der frühen DDR. Mehr als eine Million Menschen demonstrierten in 700 Orten gegen das kommunistische Regime, für Freiheit und die Deutsche Einheit.

In Görlitz, der östlichsten Stadt der DDR, vollzog sich bereits ein Machtwechsel. Dort hatten die Demonstranten die Machtzentralen (Kreisleitung der SED und FDJ, Gericht, Volkspolizeikreisamt, Stasi, Post, Stadtfunk und Rathaus) besetzt und die Gefängnisse befreit. Sie gründeten ein Stadtkomitee und wählten einen neuen Bürgermeister. Doch die Hoffnung wurde von sowjetischen Panzern erstickt. Der 17. Juni 1953 und das Eingreifen der Sowjets war ein Beweis dafür, dass sich die DDR und das Machtmonopol der SED nur mit Waffengewalt halten konnte.

Der Sächsische Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Lutz Rathenow, erinnert in Görlitz mit seiner Teilnahme an der Gedenkfeier auf dem Postplatz daran, dass neben den Ereignissen in Berlin auch wichtige Impulse von Sachsen ausgingen.

Die öffentliche Gedenkveranstaltung beginnt am Montag, den 17. Juni 2019, um 14:30 Uhr. Nach der Begrüßung durch den Oberbürgermeister der Stadt Görlitz, Siegfried Deinege, und der Rede des Sächsischen Landesbeauftragten legen beide sowie Vertreter des städtischen Lebens Kränze an der Gedenktafel für die Opfer des Arbeiteraufstandes nieder.

Daneben ist noch bis zum 30. Juni 2019 im Gleis 1 – KulTourPunkt (Ostflügel des Görlitzer Bahnhofes), Bahnhofstraße 76, ein Teil der Wanderausstellung „Die DDR – Zwischen Repression und Widerspruch" zusehen. Er stellt wichtige Streikzentren wie auch verschiedene Protagonisten näher vor und erklärt Ursachen, Verlauf und Folgen des Aufstandes sowie den späteren Umgang beider deutscher Staaten mit den Ereignissen.

Infos zur Ausstellung

Die Ausstellung „Die DDR – Zwischen Repression und Widerspruch" wurde vom Sächsischen Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur erarbeitet und erzählt in acht Kapiteln die Geschichte der DDR. Sie spannt den Bogen von den Anfangsjahren bis zum Zusammenbruch des Systems und fragt nach den Folgen bis in die Gegenwart. Im Mittelpunkt der Betrachtung steht das Wechselverhältnis zwischen Repression und Widerspruch.

Die Ausstellung kann komplett, aber auch kapitelweise beim Sächsischen Landesbeauftragten entliehen werden. Die Ausleihe ist kostenfrei.

Gedenkveranstaltung:

17. Juni 2019 │ 14:30 Uhr │ Redebeiträge und Kranzniederlegung │ Gedenktafel Postplatz Görlitz

 

Pressekontakt:

Alexander O. Müller, M.A.

Sachbearbeiter beim Landesbeauftragten

Unterer Kreuzweg 1 | 01097 Dresden

Tel.: +49 (0)351 493 3705 | Fax: +49 (0)351 451031 3709

Mail to: alexander.mueller@slt.sachsen.de | www.landtag.sachsen.de