Der Jugendwerkhof Königstein 1949 – 1955: Vortrag und Diskussion in Dresden

Der Jugendwerkhof Königstein 1949 – 1955: Vortrag und Diskussion in Dresden

12/2019 Datum 27.05.2019

Begleitend zur Ausstellung "Jugendwerkhof Festung Königstein 1949-1955" findet am Dienstag, den 28. Mai 2019, um 19:00 Uhr in der Gedenkstätte Münchner Platz Dresden eine Podiumsdiskussion statt.

Detailansicht öffnen: Ausstellungsplakat
Ausstellungsplakat

Über die Heimerziehung und die Jugendwerkhöfe in der DDR sprechen Dr. Maria Pretzschner, Ausstellungskuratorin und Museumspädagogin der Festung, mit Ingolf Notzke und Manuela Rummel, wissenschaftliche Mitarbeiter der Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau. Alexander Müller, der bis zu seinem 18. Lebensjahr wiederholt im berüchtigten Torgauer Jugendwerkhof untergebracht war, wird über seine Erfahrungen berichten. Lutz Rathenow, Sächsischer Landesbeauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, führt durch die Veranstaltung.

Hintergrund:

Der Jugendwerkhof Königstein war eine der ersten von rund 70 "Umerziehungsanstalten" in der DDR. Zwischen 1949 und 1955 versuchte das DDR-Regime auf der für Sachsen so geschichtsträchtigen Festung Königstein schwer erziehbare, elternlose oder straffällig gewordene Kinder und Jugendliche zu "vollwertigen Mitgliedern der sozialistischen Gesellschaft und bewussten Bürgern der DDR" zu formen. Ein mit militärischem Drill und ideologischer Erziehung straff getakteter Tagesablauf regelte den Alltag der Heranwachsenden. Im Frühjahr 1955 wurde der Werkhof geschlossen, die Insassen teils entlassen, teils verlegt. Die Anlage wurde auf Druck des Rats des Kreises Pirna sowie des Königsteiner Bürgermeisters für Besucherinnen und Besucher freigegeben.

Später galt der Jugendwerkhof Königstein als Vorbild für den Geschlossenen Jugendwerkhof Torgau. Dieser war nach seiner Eröffnung 1964 direkt dem Ministerium für Volksbildung unterstellt. Wie beide Einrichtungen in das Erziehungssystem der DDR eingebettet gewesen sind, wer dorthin kam, worin sie sich unterschieden und welche Folgen der sozialistische Erziehungsalltag auf die Minderjährigen hatten, wird die Veranstaltung näher beleuchten.

28.05.2019 │ 19:00 Uhr │ Gedenkstätte Münchner Platz Dresden, Münchner Platz 3

Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

 

Pressekontakt:

Alexander O. Müller, M.A.

Sachbearbeiter beim Landesbeauftragten

Unterer Kreuzweg 1 | 01097 Dresden

Tel.: +49 (0)351 493 3705 | Fax: +49 (0)351 451031 3709

Mail to: alexander.mueller@slt.sachsen.de | www.landtag.sachsen.de