Erinnerung an den Volksaufstand vom 17.Juni 1953 wachhalten

Erinnerung an den Volksaufstand vom 17.Juni 1953 wachhalten

21/2018 Datum 14.06.2018

Der Volksaufstand vom 17. Juni war die größte Massenerhebung gegen das kommunistische Re­gime in der DDR. In 700 Orten nahmen mehr als eine Million Menschen am Aufstand teil.

Aus­ge­löst durch Normenerhöhungen bezogen sich die Forderungen zunächst auf soziale Fragen. Doch innerhalb weniger Stunden änderte sich die Situation, die Forderungen wurden politi­scher. So verlangten die Streikenden die Absetzung der Regierung, freie Wahlen, die Auflösung der Staatssicherheit, die Freilassung der politischen Häftlinge und schließlich die Einheit Deutschlands.

In Görlitz – der östlichsten Stadt der DDR – und nicht in Berlin war der Machtwechsel am weitesten. Dort wurden die Machtzentralen (Kreisleitung der SED und FDJ, Gericht, Volkspolizei­kreisamt, Stasi, Post, Stadtfunk und Rathaus) besetzt, die Gefängnisse befreit. Ein Stadtkomitee wurde gegründet und ein neuer Bürgermeister gewählt. Doch die Hoffnung währte nur kurz. Sie wurde von sowjetischen Panzern erstickt. Der 17. Juni 1953 und das Eingreifen der Sowjets war ein Beweis dafür, dass sich die DDR und das Machtmonopol der SED dauerhaft nur mit Waffengewalt halten konnte. Der Aufstand war das Symbol für die delegitimierte DDR.

Deshalb ist die Erinnerung daran so wichtig. Der Landesbeauftragte erinnert daran, dass am Sonn­tag neben der zentralen Feier in Berlin auch in Sachsen Gedenkfeiern stattfinden, die an den Auf­stand erinnern und der Opfer gedenken. Die Feierstunden sind öffentlich, Gäste sind willkommen.

Görlitz, Gedenktafel Postplatz, 11:30  Uhr, Gedenkveranstaltung mit dem Bürgermeister Dr. Michael Wieler und dem Ministerpräsidenten Michael Kretschmer

Leipzig, Denkmal „Panzerspuren“ (Salzgässchen), 12.30 Uhr, Gedenkveranstaltung mit dem Oberbürgermeister Burkhard Jung und Rainer Eppelmann

Chemnitz, Gedenk-Stele am Landgericht (Parkanlage Hohe Str. 23), 11.00 Uhr, Gedenkveranstaltung der Vereinigung der Opfer des Stalinismus

Dresden, Rathaus (Plenarsaal), 11.00 Uhr, Gedenkveranstaltung „Getrennte Vergangenheit - Gemeinsame Zukunft? Vom Wendepunkt 1953 zum Schicksalsjahr 1968“ mit dem Ersten Bürger­meister Detlef Sittel, Dr. Joachim Klose, Prof. Dr. Wolfgang Eßbach und Dr. Ehrhart Neubert

Torgau, Fort Zinna, 11.00 Uhr,  Gedenkveranstaltung der Stiftung Sächsische Gedenk­stätten / Dokumentations- und Informationszentrum Torgau und der Stadt Torgau

 

Pressekontakt:

Dr. Nancy Aris

Unterer Kreuzweg 1 | 01097 Dresden

Tel.: +49 (0)351 493 3702 | Fax: +49 (0)351 451031 3709 | nancy.aris@slt.sachsen.de