Wir sind betroffen vom plötzlichen Tod von Helge Dietrich, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Bautzen-Komitees. Er verstarb unerwartet am 31.08.2016. Gerade hatten wir noch über sein Projekt »Schüler treffen Zeitzeugen« gesprochen, welches er zu einem Treffen der Verfolgtenverbände und Aufarbeitungsinitiativen am 12. September in den Räumen des Landesbeauftragten vorstellen wollte.
Das Bautzen-Komitee erinnert: Helge Dietrich wurde 1944 in Dresden geboren. 1948 wurde sein Vater mit anderen LDPD-Mitgliedern für seine politische Überzeugung verhaftet und bis zum Dezember 1957 in Bautzen inhaftiert. Die Familie floh daraufhin nach Berlin (West), wo er später Lehrer für Geschichte/Sozialkunde und Mathematik wurde. Sein Vater (1987 verstorben), war eng mit dem ehemaligen Vorsitzenden des Bautzen-Komitees, Günter Mühle, verbunden. Schließlich sorgte Helge Dietrich dafür, dass sein Vater 2012 von der sowjetischen Generalstaatsanwaltschaft rehabilitiert worden ist. 10 Jahre lang war Dietrich Vorsitzender des Verbandes »Bildung und Erziehung« in Berlin.
Alexander Latotzky, Vorsitzender des Komitees, schreibt zu seinem Tod:
»2015 wurde er stellvertretender Vorsitzender unseres Bautzen-Komitees und hat sich in nur kurzer Zeit zu einem unentbehrlichen Kameraden gemacht, der uns sehr fehlen wird. Noch vor wenigen Tagen haben wir zusammengesessen und sein beispielhaftes Schülerprojekt zum Thema politische Haft in Bautzen besprochen, das mit Unterstützung der Stiftung Aufarbeitung im Januar 2017 stattfinden soll. Sein Tod reißt eine schmerzliche Lücke in unsere Reihen, die nur schwer zu füllen ist. Unsere Anteilnahme gilt in diesen schweren Stunden seiner Frau und den Kindern.«
Unsere Behörde ist für seine intensive und vertrauensvolle Zusammenarbeit dankbar. Wir verlieren einen wichtigen Mitstreiter.