Sächsische Landesbeauftragte erinnert zum Tag des Mauerfalls an die Zivilcourage vieler DDR-Bürger

Sächsische Landesbeauftragte erinnert zum Tag des Mauerfalls an die Zivilcourage vieler DDR-Bürger

15/2021 Datum 09.11.2021

Am 9. November 2021 jährt sich der Fall der Berliner Mauer zum 32. Mal. Die Sächsische Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Dr. Nancy Aris, erinnert an dieses weltgeschichtliche Ereignis, dem ein langer Prozess des Widerstandes und der Zivilcourage vorausgegangen war.

Auch wenn die Ereignisse im Herbst ‘89 in der Rückschau atemraubend schnell und unvermeidbar leicht wirken, so darf der Mut der Menschen, der damals nötig war, sich gegen die Diktatur zu stellen und für Freiheit zu streiten, heute nicht aus dem Blick geraten: „Hinter dem Mauerfall am 9. November 1989 lagen Jahre des Widerstands, der Selbstbehauptung, mit der mutige Menschen dazu beitrugen, die Diktatur zu überwinden. 1989 gingen Millionen Menschen auf die Straße. Aber auch vorher gab es Protest in der DDR. Viele zahlten für ihren Freiheitsdrang mit Bespitzelung, beruflicher Ausgrenzung oder Haft.“

„32 Jahre nach dem Mauerfall ist es deshalb wichtig, neben dem positiven Moment der Selbstermächtigung auch die Folgen aufzuzeigen, die diese haben konnte. Die Diktatur-Aufklärung ist weiterhin ein Thema, das in der Region vor allem auch über authentische Erinnerungsorte sichtbar bleibt. In gut zwei Wochen wird der Grundstein für die Gedenkstätte Kaßberg-Gefängnis, der Drehscheibe des Gefangenenfreikaufs, gelegt. Der „Vogelkäfig“ war das Tor in die Freiheit und machte die innerdeutsche Grenze für etwa 32.000 Häftlinge durchlässiger. Der Verein Lern- und Gedenkort Kaßberg e.V. erinnert jedoch nicht nur an dieses Thema, sondern auch an die Zeit des Nationalsozialismus. Der 9. November ist ein ambivalentes Datum in der deutschen Geschichte und eine Herausforderung für eine Erinnerungskultur zwischen Freudentaumel und Trauma. Orte, wie der Kaßberg können verschiedene Erinnerungsperspektiven zeigen und darin liegt ihre Stärke,“ erläutert Dr. Nancy Aris.

 

Pressekontakt:
Magdalena Ermlich - Stellvertretende Landesbeauftragte
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