Am 3. Oktober 2022 jährt sich der Tag der Deutschen Einheit zum 32. Mal. Die Sächsische Landesbeauftragte Dr. Nancy Aris erinnert aus diesem Anlass daran, dass das Ende der Diktatur in der DDR keine Selbstverständlichkeit war, sondern von mutigen Bürgerinnen und Bürgern erkämpft wurde. Viele Menschen gestalteten den Veränderungsprozess nicht nur auf der Straße, sondern in langwierigen Aushandlungsprozessen, beispielsweise an Runden Tischen. Auch in der Zeit der Transformation nach 1990 übernahmen sie politische Verantwortung und schufen die Grundlage unserer heutigen demokratischen Ordnung.
„Seit 32 Jahren sind Ost- und Westdeutschland wieder vereint. Junge Menschen unterscheiden nicht mehr, wer aus dem Osten oder Westen kommt. Aber es gibt in der Wahrnehmung der deutschen Wiedervereinigung eine Leerstelle, die bis heute spürbar ist: Es ist das Erbe der Friedlichen Revolution und die Leistung der Menschen in Ostdeutschland, die oft nur im ostdeutschen Kontext betrachtet werden. Wir sollten diese Erfahrungen stärker in den gesamtdeutschen Dialog einbringen, denn Vergangenheitsbewältigung ist immer auch Zukunftsgestaltung. Das 'Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation', für das sich das Städtetandem Plauen und Leipzig bewirbt, würdigt diese Leistungen und holt die Umbruchserfahrungen der Menschen in aktuelle gesellschaftliche Debatten. Das Zentrum ist notwendig, um die Friedliche Revolution und die gelungene Transformation wertzuschätzen und das Wissen und die Erfahrungen der Ostdeutschen für künftige Umbruchsprozesse nutzbar zu machen. Das Zukunftszentrum wird ein Ort des Dialogs, der das Zusammenwachsen stärkt. Ich unterstütze die sächsische Bewerbung für das Zukunftszentrum und würde mich freuen, wenn Plauen und Leipzig als Wegbereiter der Friedlichen Revolution den Standortwettbewerb gewännen“, erklärt die Sächsische Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Dr. Nancy Aris.
Die Sächsische Landesbeauftragte nimmt an den offiziellen Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit vom 1. bis 3. Oktober 2022 in Erfurt teil und ist am Infostand der Landesbeauftragtenkonferenz im Rahmen des Geschichtsfests auf dem Areal der Gedenkstätte Andreasstraße präsent.
Darüber hinaus bietet die Sächsische Landesbeauftragte am 3. Oktober 2022 einen Infostand beim Tag der offenen Tür im Sächsischen Landtag an. Von 14:00 bis 18:00 Uhr können sich interessierte Besucherinnen und Besucher dort über die Arbeit der Landesbeauftragten informieren, Stasi-Akten-Einsicht beantragen oder in einem Quiz ihr Wissen testen.
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