Die Sächsische Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur erinnert in Leipzig an den Volksaufstand vom 17. Juni 1953

Die Sächsische Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur erinnert in Leipzig an den Volksaufstand vom 17. Juni 1953

4/2021 Datum 14.06.2021

Der Volksaufstand vom 17. Juni 1953 war eines der zentralen Ereignisse der Widerstandsgeschichte der DDR. In 700 Orten demonstrierten mehr als eine Million Menschen gegen das SED-Regime, für die Zurücknahme der Normenerhöhung, für freie Wahlen, die Auflösung des MfS, die Freilassung der politischen Häftlinge und schließlich für die Deutsche Einheit. Doch ihre Hoffnungen wurden von sowjetischen Panzern im Keim erstickt.

Am 17. Juni 2021 erinnert die Sächsische Landesbeauftragte von Leipzig aus an die mutigen Menschen, die sich gegen die Diktatur erhoben. Unter dem Motto „Vom Preis der Freiheit“ diskutieren Dr. Nancy Aris, der sächsische Kultusminister Christian Piwarz und der Zeitzeuge und Landesvorsitzende der Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS), Frank Nemetz, mit Schülerinnen und Schülern der Anton-Philipp-Reclam-Schule.

Der Videomitschnitt der Veranstaltung wird auf der Homepage der Schule und auf der Seite des Sächsischen Geschichtscamps zu sehen sein. Mit den Organisatoren des Sächsischen Geschichtscamps kommt Nancy Aris schon am Vormittag des 17. Juni zusammen, um über neue Projekte zu sprechen. Die Landesbeauftragte möchte die Erinnerung an den Volksaufstand auch über den Weg der politischen Bildung lebendig halten.

Dr. Nancy Aris:
„Der 17. Juni 1953 war ein Tag der Selbstermächtigung, an dem die Menschen es wagten, trotz größter Gefahren ihren Freiheitswillen öffentlich zu bekunden. Sie schlossen sich zusammen und wurden so zu einem unübersehbaren Zeichen des Protestes. Junge Menschen heute daran zu erinnern, dass autoritäre Systeme sich auf Dauer nicht halten können und jeder Einzelne etwas bewegen kann, halte ich für die wichtigsten Lehren des 17. Juni. Die DDR war seit jenem Tag in ihren Grundfesten erschüttert und hat sich bis 1989 von diesem Schock nicht erholt. Durch das Gespräch mit der jüngeren Generation und das Zurückholen der Geschichten der Aufständischen ins Heute können wir ihnen ein zukunftsgewandtes Denkmal setzen.“

Ich möchte Sie zudem darauf hinweisen, dass das Bürgerkomitee Leipzig e.V. in Kooperation mit der Vereinigung der Opfer des Stalinismus am 17. Juni zur Gedenkfeier für die Opfer des Volksaufstandes einlädt. Es sprechen Tobias Hollitzer, Leiter der „Runden Ecke“, Christian Piwarz, Sächsischer Kultusminister und Karl F. Fischer, Zeitzeuge 17. Juni 1953 in Leipzig.

Die Gedenkfeier mit Kranzniederlegung findet um 16:30 Uhr in der Straße des 17. Juni 2 statt.
Eine Aufzeichnung der Veranstaltung wird ab 18:00 Uhr unter https://youtu.be/C0YowyFOBD4 gezeigt.

 

Pressekontakt:
Maximilian Heidrich, M.A.
Bürgerberatung, politische Bildung, Öffentlichkeitsarbeit
Sachbearbeiter bei der Landesbeauftragten
Tel.: +49 (0)351 493 3703 | Fax: +49 (0)351 451031 3709
Mail to: maximilian.heidrich@slt.sachsen.de | www.lasd.landtag.sachsen.de