Sächsische Landesbeauftragte dankt Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen

Sächsische Landesbeauftragte dankt Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen

5/2021 Datum 17.06.2021

Am 17. Juni 2021 beendet der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen seine Tätigkeit und das Stasi-Unterlagenarchiv wird Teil des Bundesarchivs. Der Zugang zu den Stasi-Akten bleibt nach wie vor erhalten. Die Aktennutzung wird wie bisher durch das Stasi-Unterlagengesetz geregelt, das Teil des Bundesarchivgesetzes wird. Ein Antrag auf Stasi-Akteneinsicht kann an den bisherigen BStU-Standorten und an allen weiteren Standorten des Bundesarchivs, so auch in Freiburg, Koblenz und Bayreuth gestellt werden.

In Sachsen werden Stasi-Akten in den Außenstellen in Dresden, Chemnitz und Leipzig verwaltet. Perspektivisch sollen alle Akten nach Leipzig kommen. Hier ist ein Archivneubau auf dem Matthäikirchhof angedacht. Dresden und Chemnitz sollen als Servicestellen erhalten bleiben.

Dr. Nancy Aris:
„Die Entscheidung des Deutschen Bundestages, die Stasi-Akten in ihrem Gesamtbestand zu erhalten, bedeutet eine dauerhafte Sicherung der Akten. Die Aufarbeitung dieser Hinterlassenschaft ist ein gesamtdeutsches Thema, das im Bundesarchiv besser aufgehoben ist als in einer Sonderbehörde. Dennoch bleiben Fragen. So ist die Zukunft der Forschungsabteilung bislang nicht geklärt. Auch die Frage, wie die Bildungsarbeit an den Standorten ohne Archiv künftig aussehen wird, muss mit tragfähigen Konzepten beantwortet werden. Die Öffnung der Stasi-Akten war ein weltweit einmaliger Akt. Betroffene erlangten Gewissheit, Forscher legten das Innenleben des DDR-Geheimdienstes offen. Die Behörde hat seit ihrem Bestehen millionenfach Auskunft erteilt, sie hat in Rehabilitierungsverfahren weitergeholfen, in Überprüfungsverfahren Transparenz hergestellt. Sie hat Opfern Aufklärung geboten und Täter beim Namen genannt. Der BStU hat wichtige Publikationen vorgelegt, fundierte Bildungsangebote erarbeitet und öffentliche Diskurse eröffnet. Für den gesellschaftlichen Neubeginn nach 1989 setzte die Behörde Standards und leistete für die Aufarbeitung des SED-Unrechts einen unverzichtbaren Beitrag. Hier ist den Behördenmitarbeitern, Roland Jahn und seinen Vorgängern ausdrücklich zu danken. Ich wünsche mir, dass das Bundesarchiv hier nahtlos anschließt und dringliche Vorhaben, wie die Bestandserhaltung und Digitalisierung der Akten mit Hochdruck angehen wird.“

In Berlin findet im Deutschen Historischen Museum heute Abend ein Festakt statt, an dem die Landesbeauftragte teilnehmen wird. Ein Livestream ist ab 19.00 Uhr hier abrufbar: https://youtu.be/NEEoRQdHORQ.

 

Pressekontakt:
Maximilian Heidrich, M.A.
Bürgerberatung, politische Bildung, Öffentlichkeitsarbeit
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