Der Bundesbeauftragte für die Opfer der SED-Diktatur: Kandidatenwahl und künftige Perspektiven

Der Bundesbeauftragte für die Opfer der SED-Diktatur: Kandidatenwahl und künftige Perspektiven

1/2021 Datum 04.02.2021

Der Sächsische Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur erhielt in den letzten Wochen viel Zuspruch für sein Votum für Petra Morawe als künftige Bundesbeauftragte für die Opfer der SED Diktatur. Nicht nur das Bautzen-Komitee, sondern auch andere Vereine und Einzelpersonen zeigten viel Sympathie. Sie bestärkten Lutz Rathenow darin, die Kandidatur der in Sachsen lebenden Petra Morawe zu unterstützen.

Diesen Auftrag nimmt er gern wahr, weil er Petra Morawe für sehr geeignet hält: „Sie bringt für das Amt wertvolle Voraussetzungen mit: verfügt sie doch über jahrelange praktische Politik- und Verwaltungserfahrung und zeigt aufgrund ihrer eigenen Biographie echte Empathie den SED-Opfern gegenüber. Außerdem lebt sie seit sieben Jahren in der Oberlausitz und kann so die Berliner Perspektive mit der der ostdeutschen Provinz bestens verbinden“, ergänzt Lutz Rathenow.

In ihrem Werdegang setzte Petra Morawe sich auf ganz unterschiedliche Weise für die Belange der Opfer ein: in Vereinen und Gedenkstätten, im Bundestag und Fachbeiräten und schließlich als Referentin für Rehabilitierung, Entschädigung und Grundsatzfragen bei der Brandenburger Beauftragten zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur. Dort trat sie nicht nur jahrelang kenntnisreich für die Anliegen von Opfern der SED-Diktatur ein, sondern wirkte auch aktiv an der Novellierung der Reha-Gesetze mit. Auch war sie maßgeblich an der Schaffung des Härtefallfonds beteiligt. Diese erstmals in Brandenburg entwickelte niederschwellige Fondslösung für SED-Opfer diente als Vorbild für Sachsen. Dort entwickelten sich die vom Landtag vergebenen Mittel zu einem der wirksamsten Instrumente, SED-Opfern konkret zu helfen. Petra Morawes Eintreten für einen bundesweiten Fonds setzt wichtige Akzente und verleiht dem Amt des Bundesbeauftragten abseits repräsentativer Reden einen ersten konkreten Handlungsansatz. Dieser wirkt einer Spaltung Deutschlands aus der Perspektive der Opfer entgegen, weil er allen gleiche Zugangsvoraussetzungen bietet.

„Als besonders engagiert erlebte ich Petra Morawe im Stiftungsrat der „Stiftung für ehemalige politische Häftlinge“, die von Bonn aus Betroffenen und Angehörigen von Haftopfern hilft. Leider ist die Perspektive der Stiftung nicht hinreichend gesichert. Hier gäbe es sicher Verknüpfungsmöglichkeiten zwischen zwei Bundeseinrichtungen, die niemand besser als Petra Morawe herstellen könnte“, meint Lutz Rathenow.


Pressekontakt:
Maximilian Heidrich, M.A.
Bürgerberatung, politische Bildung, Öffentlichkeitsarbeit
Sachbearbeiter beim Landesbeauftragten
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