Sächsische Landesbeauftragte erinnert in Görlitz und Leipzig an den Volksaufstand vom 17. Juni 1953

7/2022 Datum 13.06.2022

Freie Wahlen, der Rücktritt der SED-Regierung und die Deutsche Einheit - Mehr als eine Million Menschen demonstrierten am 17. Juni 1953 in der DDR für diese Ziele. Die Sächsische Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Dr. Nancy Aris, erinnert in Görlitz und Leipzig an den Volksaufstand und den Mut der DDR-Bürger, die sich in über 700 Orten in der ganzen DDR gegen die kommunistische Diktatur auflehnten.

"Von Sachsen gingen am 17. Juni 1953 wichtige Impulse aus: In Leipzig kam es zu großflächigen Streiks und Demonstrationen in der Innenstadt. In Görlitz vollzog sich bereits ein Machtwechsel. Demonstranten hatten die Machtzentralen der SED besetzt und Gefängnisse befreit. Sie gründeten ein Stadtkomitee und wählten einen neuen Bürgermeister“, erläutert die Sächsische Landesbeauftragte.

Die Hoffnung auf Veränderung wurde schnell zerschlagen: Das sowjetische Militär rollte den Volksaufstand mit Panzern und Polizeigewalt nieder. Trotz seiner Niederschlagung war der Aufstand der Anfang vom Ende der DDR. Denn das Eingreifen der Sowjets zeigte eindrücklich, dass sich die DDR und das Machtmonopol der SED nur mit Waffengewalt halten konnte. Über drei Jahrzehnte später gelang schließlich, was 1953 nicht möglich war: die Friedliche Revolution.
 
Informationen zu den Gedenkveranstaltungen:

In Görlitz findet die Gedenkveranstaltung am 17. Juni 2022 um 11.00 Uhr auf dem Görlitzer Postplatz statt. Nach einer Begrüßung durch den Oberbürgermeister der Stadt Görlitz und einer Rede der Sächsischen Landesbeauftragten werden Kränze an der Gedenktafel für die Opfer des Arbeiteraufstandes niedergelegt.

In Leipzig findet die Gedenkveranstaltung am 17. Juni 2022 um 16.00 Uhr an der Straße des 17. Juni Nr. 2 statt. Nach einer Begrüßung durch den Leiter der Gedenkstätte Museum in der "Runden Ecke" und einer Rede der Sächsischen Landesbeauftragten werden Kränze zum Gedenken an die Opfer des Volksaufstands niedergelegt.

Ein Live-Stream der Veranstaltung in Leipzig wird im Internet gezeigt und später als Video abrufbar sein.

Pressekontakt:
Magdalena Ermlich
Stellvertretende Sächsische Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Tel.: +49 (0)351 493 3704
E-Mail: magdalena.ermlich@slt.sachsen.de